In verschiedenen Ländern Südostasiens wird politische Macht und damit einhergehend der Zugang zu Geld und sozialem Ansehen durch verwandtschaftliche Beziehungsstrukturen vererbt. Die Philippinen, Thailand und Kambodscha werden zur Zeit von Personen regiert, die aus bedeutenden politischen Familien stammen. Durch Vetternwirtschaft und Bestechung geprägte politische Systeme ermöglichen es jüngeren Generationen, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Gewählt werden zum Teil weniger politische Parteien und mehr die Nachnamen potentieller Kandidat:innen.
Der Einfluss politischer Dynastien auf Wahlprozesse steht jedoch auch in Zusammenhang mit der Bedeutung von Geschlecht und Alter. Patriarchale Systeme erschweren Frauen den Einstieg in die Politik, während gleichzeitig vor allem jüngere Kandidat:innen soziale Medien für ihr Image nutzbar machen können.
Im Artikel "Die Erben der Macht" in der Ausgabe 1/2024 "Wahlen, Demokratie und Menschenrechte in Südostasien" unseres Online-Magazins südostasien spricht Julia Lau von Fulcrum über das Geschäft mit der Politik und die Zukunft vererbter politischer Macht.